Kreidezähne
Die umgangssprachlich als „Kreidezähne“ bezeichnete Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) ist ein häufiges Problem bei Kinderzähnen. Etwa 10 bis 15 Prozent der Grundschulkinder sind von den bräunlichen bzw. weißlichen Flecken auf den Zähnen (ausschließlich Schneidezähne und die ersten bleibenden großen Backenzähne „6-Jahr-Molar“) betroffen.
Dem Zahnschmelz fehlen Mineralien
Grund für die Erkrankung ist eine unzureichende Einlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz während der Phase der Zahnbildung. Das passiert zum Teil schon vor der Geburt bis etwa zum 2. Lebensjahr. Die Zähne wachsen dann, wenn das Kind etwa 6 Jahre alt ist, bereits mit den Flecken heraus. Die Ursachen für den fehlerhafte Zahnschmelzbildung sind bis heute noch nicht eindeutig erklärt. Diskutiert wird ein Zusammenhang von Medikamenteneinnahmen (z. B. Antibiotika, Schmerzmedikamente), Infektionserkrankungen oder Umweltgiften (z. B. aus Weichmachern) während der Zahnentwicklung.
Kreidezähne anfälliger für Karies
Aufgrund der Unterversorgung mit Mineralien weisen die Zähne eine raue Oberfläche und eine schlechtere Struktur und Qualität des Zahnschmelzes auf. Es gibt verschiedene Ausprägungen. In milden Fällen ist nur ein kleiner Farbunterschied zu sehen. Die Zähne können aber auch spröde sein, der Zahnschmelz ist möglicherweise porös und damit leichter kariesanfällig. Sie können auch empfindlicher gegenüber Hitze- und Kältereizen sein und berührungsempfindlich, wodurch auch die besonders wichtige gründliche Reinigung der Zähne erschwert sein kann.
Behandlung bei Kreidezähnen
Da die Ursachen bislang unbekannt sind, ist eine gezielte Prävention nicht möglich. Sind die Zähne Ihres Kindes von einer MIH betroffen, kann neben einer Fluoridierung oder der Fissurenversiegelung ein Zahnaufbau mit einer Füllung oder Krone empfehlenswert sein. In Absprache mit Kieferorthopäden kann in schweren Fällen auch die Entfernung des betroffenen Zahnes sinnvoll sein. Außerdem sind regelmäßige und engmaschige Prophylaxetermine zur Vorbeugung und Früherkennung von Karies in engen Zeitabständen essenziell.
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